Ein „Abbruch des Anständigen“? Lieber nicht anständig als so korrumpiert wie Mindens Politik und ihre Mitstreiter

von | 6. Okt 2020

Strategieberater Edgar Wilkening

Autor Edgar Wilkening ist Schöpfer der Serie fröhlich bunter Motive, die nach Meinung gewisser Anstandswauwaus in Politik und Presse einen „Abbruch des Anständigen“ darstellen. Alle Motive der Serie finden Sie hier.

„Da ist jeder Anstand verloren gegangen“, schrieb ein Mindener SPD-Funktionär öffentlich bei Facebook. Und der Chefredakteur einer deutschen Tageszeitung trötete sofort ins gleiche Horn: einen „Abbruch des Anständigen“ diagnostizierte er.

Drastische Urteile.

Aber, nein: Die zwei Anstandswauwaus meinten nicht etwa den Mindener SPD-Bürgermeister Michael Jäcke, der sich mit vier frei erfundenen Millionen Euro aus Bundesmitteln die Gunst der Wähler und damit seine Wiederwahl erschlich.

Der „Abbruch des Anständigen“, das war für den SPD-Apparatschik und seinen Presse-Fürsprecher meine bunte Serie von Motiven, die genau diese Art korrumpierter Politik heftig kritisierte.

Hat der SPD-Funktionär seinen genossischen Bürgermeister, nachdem die Lüge öffentlich wurde, etwa gerügt, da sei „jeder Anstand verloren gegangen“?

Hat er natürlich nicht. Ein Genosse hackt dem anderen ja kein lukratives Amt aus.

Lug und Trug in Mindens Politik

Aus diesem Grund greife ich heute, gut drei Wochen nach der Kommunalwahl 2020, mal ganz tief in den Giftschrank. Und hole eines der vielen Motive hervor, die ich in der Phase vor der Wahl nicht veröffentlicht habe, weil sie mir reichlich drastisch vorkamen.

Die 4-Millionen-Euro-Wahllüge offenbart jetzt allerdings: Es ist weitaus mehr Lug und Trug im Spiel in Mindens Politik, als ich je ahnte.

Und Motiv-Erschaffer, die von den selbsternannten Anstandsaposteln des „Abbruch des Anständigen“ bezichtigt werden, sind um Dimensionen ehrlicher, ehrenwerter und aufrechter als die meisten Politiker und ihre Chef-Sprachrohre in der Stadt.

Was mich betrifft: Lieber lebe ich damit, von angeblichen Saubermännern als nicht anständig bezeichnet zu werden, als so korrumpiert zu sein wie Mindens Politik und ihre medialen Mitstreiter.